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Gute, saubere und faire Lebensmittel für alle

Die Organisation „Slow Food“ versteht sich als „Lobby für den guten Geschmack“

Genießt du dein Essen oder ist es nur Mittel zum Zweck? Kochst du selbst oder landen bei dir nur Fertiggerichte auf dem Teller? Und: Weißt du eigentlich, was du isst? Die Bewegung „Slow Food“ sensibilisiert für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln.

Die Mahlzeit kommt heutzutage viel zu oft viel zu kurz. Jeder kennt es: Morgens schnell gefrühstückt, mittags ein Fast-Food-Gericht und nachmittags noch einen „Snack to go“. „Fast Food“ ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Oder vielleicht doch?

Denn es gibt eine Gegenbewegung: „Slow Food“. Die Vertreter dieser Non-Profit-Organisation setzen sich für eine Kultur des bewussten Essens und Genießens ein.

Rund 100.000 Mitglieder weltweit

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1986 gründete der italienische Journalist und Soziologe Carlo Petrini einen Verein, um die Esskultur zu erhalten. Die Idee des Vereins war es für gutes Essen, kulinarischen Genuss und moderates Lebenstempo einzutreten.

Aus dieser Initiative entstand schließlich die Slow-Food-Bewegung. Weltweit gibt es zurzeit rund 100.000 Mitglieder in über 150 Ländern. Mittlerweile organisiert Slow Food auch rund um den Globus Märkte, Messen und Events und leistet politische Lobbyarbeit.

Slow Food „made in Ostbelgien“

Die Slow-Food-Bewegung fördert unter dem Motto „Gut, sauber und fair“ unter anderem folgende Ziele:

  • den Anbau ursprünglicher und traditioneller Obst-, Gemüse- und Getreidesorten

  • geschmacklich und gesundheitlich einwandfreie Nahrung

  • eine verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, eine artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt.

In Ostbelgien gibt es zwar keine eigene Slow-Food-Gruppe, dennoch werden einige Projekte in diesem Bereich durchgeführt. Slow Food Aachen beispielsweise setzt sich für den Schutz und den Fortbestand der „Münsterbirne“ ein, eine der ältesten heimischen Obstsorten in der Region. Einige Dutzend dieser Bäume befinden sich in Hauset, Lichtenbusch, Eupen und Lontzen.

Im vergangenen Jahr wurde die Münsterbirne sogar als 64. Passagier in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen. Diese von Slow Food ins Leben gerufene Liste führt gefährdete Lebensmittel, Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen auf, die im Fortbestand gefährdet sind. Übrigens: Auch die als Fast Food verschrienen Fritten können Slow Food sein, wenn sie aus Kartoffeln der Region frisch zubereitet werden.