Integration und Inklusion beginnt schon auf dem Schulhof

Eine Gemeinschaft ist immer so stark wie ihre Mitglieder. Stark bedeutet im Sinne gleicher Bildungschancen, beste schulische Möglichkeiten für jedermann zu eröffnen - wie auf dem Campus an der Monschauer Straße.

 Foto: koszivu
 Foto: koszivu

in Infrastrukturprogramm der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat in den letzten Jahren umfangreiche Schulsanierungen und Schulneubauten ermöglicht. So auch auf dem gemeinschaftseigenen Gelände am Standort in Eupen, genauer gesagt auf dem Campus Monschauer Straße. Im Rahmen eines Private Public Partnership (PPP) ist dort ein moderner Schulkomplex hoch energetisch in einer  Passivhaus-Bauweise entstanden, deren letzte Baumaßnahmen 2014 ein Ende fanden. 

Der Campus Monschauer Straße umfasst fünf Bildungseinrichtungen:

  • die Städtische Grundschule Unterstadt (SGU) 
  • die Ecole Communale d'Expression Française (ECEF)
  • das Zentrum für Förderpädagogik (ZFP)
  • das Regionalzentrum für Kleinkindbetreuung (RZKB)
  •  und die Autonome Hochschule (AHS)

Der Neubau der AHS liegt separat einige Meter entfernt ebenfalls an der Monschauer Straße. 

Die Konzentration - von zuvor zwei Standorten für die verschiedenen Bildungseinrichtungen in der Eupener Unterstadt  - auf den nunmehr rund 37.500 qm großen Campus (mit AHS) hat viele Vorteile: „Hier wurden bereits aus architektonischer Sicht grundlegende Voraussetzungen für das pädagogische Gesamtkonzept und das Miteinander  geschaffen“, erklärt Jaques Probst, Fachbereichsleiter Infrastruktur im Ministerium der DG. Beide Grundschulen und die Primar- und Sekundarschule des ZFP bilden jeweils zweiteilige Gebäudekomplexe, die den Inklusions- und Integrationsanforderungen entgegenkommen. So sind etwa Toiletten, Sozial- und Pflegeräume barrierefrei erreichbar.

Ein wichtiger Pluspunkt konnte durch die bauliche Gestaltung gewonnen werden  - und findet im schulischen Alltag täglich statt: Die Begegnung aller auf dem Schulhof. Integration und Inklusion live. Weitere Vorzüge des Campus` spiegeln sich in Formulierungen wie „Es ist normal, verschieden zu sein“ oder „Alle Kinder sind wichtig. Ich auch.“ wider. 

Neben der Ausbildung (lern-)behinderter Kinder und Jugendlichen umfasst das Angebot auf dem Campus sprachlich zugeschnittene Grundschulen (Deutsch/Französisch) und die Betreuung von Kindern zwischen 3 und 12 Jahren. Waren früher Hin- und Herfahrten vor und nach dem Unterricht nötig, sind diese mit der Einrichtung des RZKB auf dem Campus hinfällig geworden. Sehr zu Freude der Eltern.

Gleich zu Beginn sah die Planung eine neue Mensa mit Austeilküche auf dem Campus vor, gebaut in moderner Holzbauweise. Das allein sorgt schon für einen warmen Eindruck von außen. Innen können die Kinder und Lehrer in freundlicher Atmosphäre warme Mittagsmenüs essen. Darüber hinaus lässt sich das Gebäude multifunktional nutzen, zum Beispiel wie eine kleine Aula oder als Veranstaltungsraum mit Bühne.